Ally sein

Die Leibniz Universität Hannover soll ein inklusiver Ort sein, an dem alle Studierenden und Beschäftigten frei von Diskriminierung ihr Potential entfalten können. Wir fördern die gleichberechtigte und respektvolle Zusammenarbeit aller. Wie alle Institutionen sind aber auch Hochschulen von gesellschaftlichen Machtverhältnissen durchzogen und in gesellschaftliche Verhältnisse eingelassen. Damit sind sie Orte, die bestimmte Personengruppen privilegieren, anderen jedoch den Zugang sowie den Verbleib erschweren. Jede Person, die an der LUH lehrt, lernt, arbeitet und forscht kann einen Teil dazu beitragen diese Universität noch inklusiver zu gestalten.

Wie kann ich mich für nicht-binäre, inter und trans* Personen an der LUH einsetzen? Wie kann ich ein*e gute*r Verbündete*r sein - Wie kann ich Ally sein?

Was kann ich tun?

  • Was ist eigentlich ein Ally?

    In diesem Fall beschreibt "Ally", aus dem Englischen "Verbündete*r" , eine nicht-queere (heterosexuelle und cisgeschlechtliche) Person, die sich für die Rechte und Anliegen von LSBTIQ+ Personen einsetzt. Da man auch im Kontext von Rassismuserfahrungen von Allys spricht, wird auch oft der Begriff "Straight Ally" genutzt.

  • Erkenne deine Privilegien!

    Als Straight Ally sollte man sich zunächst klarmachen, welche die eigenen Privilegien sind. Frag dich, ob du schon einmal aufgrund deiner Sexualität oder deiner Geschlechtsidentität diskriminiert wurdest. In der Regel musst du dir z.B. als cisgeschlechtliche Person keine Sorgen machen, am Arbeitsplatz für deine Geschlechtsidentität diskriminiert zu werden. In Deutschland erleben laut Antidiskriminierungsstelle des Bundes 67,4% der trans* Personen soziale Herabwürdigung. Höre den queeren Menschen in deinem Umfeld zu und mach dir bewusst, dass sie potentiell Dinge durchgemacht haben (oder noch immer durchmachen), die für eine heterosexuelle und cisgeschlechtliche Person unvorstellbar sind. 
    Sei dir also bewusst, dass du privilegiert bist und dass andere es nicht sind. Ein Straight Ally nutzt diese vorteilhaftere Position, um der queeren Community zu helfen, in der Gesellschaft anerkannt zu werden. 

     

  • Informiere dich!

    Als Ally sollte man sich selbst fortbilden, recherchieren, lesen und vor allem zuhören. Setze dich mit der Lebensrealität von queeren Menschen auseinander und bringe für dich selbst in Erfahrung, mit welchen Problemen sie zu kämpfen haben und welche Hürden sie überwinden müssen. Für die Recherche gibt es mittlerweile genug Bücher, Dokumentationen, Webseiten, Social Media Auftritte, Podcasts... Verfolge auch die Rechtssituation, wie zum Beispiel das neue Selbstbestimmungsgesetz. 
    Wir stellen auch Informationsmaterialien, Leitfäden, Handreichungen und Broschüren zur Verfügung: Informiere dich!

  • Setz dich aktiv gegen Diskriminierung ein!
    • Korrigier deine Kolleg*innen, wenn sie Personen mit falschem Pronomen ansprechen - auch, wenn die betroffene Person nicht dabei ist
    • Sprech dich gegen queer-feindliche Witze oder Kommentare aus
    • Stell dich mit deinem Namen und Pronomen vor - damit normalisieren wir den Umgang mit Pronomen
    • Nimm deine Pronomen mit in deine Email-Signatur, Social Media-Account, Webpräsenz etc. auf
    • Nutze als Anrede "Guten Tag Vorname Nachname" oder eine geschlechtsneutrale Anrede
    • Nutze gender- und diversitätssensible Sprache 
    • Setze nicht voraus, dass alle Menschen heterosexuell sind - wenn du jemanden neu kennenlernst, kannst du z.B. fragen "Hast du einen Partner oder eine Partnerin?"