ChancenVielfalt Beratung
Verweisberatung

Verweisberatung

Mitarbeitende aus den Geschäftszimmern, Servicestellen oder Lehrende sind häufig erste Ansprechstelle für Personen, die Diskriminierungserfahrungen gemacht haben. In der Regel verfügen diese aber nicht über Beratungskompetenzen.

Wir möchten Sie motivieren, Ihre Rolle als erste niedrigschwellige Ansprechstelle für Studierende oder Mitarbeitende anzuerkennen und im Sinne der sogenannten Verweisberatung Betroffenen von Diskriminierung Unterstützung anzubieten.

Was bedeutet Verweisberatung?

Die Verweisberatung bietet eine unkomplizierte Erstunterstützung für Personen, die Diskriminierung erfahren haben. Sie hilft dabei, die Anliegen und den Beratungsbedarf so weit zu klären, dass eine Weiterleitung an geeignete Fachberatungsstellen erfolgen kann.

Konkret & kompakt

  • Bitte nehmen Sie jede Beschwerde oder Hilfegesuch ernst
  • Suchen Sie einen ruhigen Ort auf
  • In konkreten Situationen ggf. Schutz ermöglichen
  • Hören Sie zu und sammeln Sie die Informationen zu der Situation
  • Bitte verweisen Sie auf die Beratungsstellen der LUH
  • ggf. ersten Kontakt zur Beratungsstelle herstellen

Handlungsempfehlungen

  • Ich werde um Unterstützung gebeten - Wie sollte ich mich verhalten?

    Betroffene von Diskriminierung können sich direkt in einer konkreten Situation aber auch nachträglich an Sie wenden. Das konkrete Benennen einer Situation als Diskriminierung oder sexueller Belästigung ist eine bewusste und herausfordernde Entscheidung für die Betroffenen. Deshalb empfehlen wir: Bitte achten Sie auf eine wertfreie Kommunikation! Sie sind nicht da um zu beurteilen oder zu verurteilen. Ihre Aufgabe besteht im Sinne der Verweisberatung nur darin, die Situation aufzunehmen und die Beschwerde oder den Hilfegesuch ernst zu nehmen.

    Wenn die Personen in akuter Gefahr sind, bieten Sie bitte Schutz oder z.B. Begleitung aus dem Gebäude an. Denken Sie daran, dass Sie selbstverständlich in gefährlichen Situationen auch die Polizei rufen können und sollten.

    Hilfreiche Formulierungen:

    • „Was möchten Sie tun? Welche Unterstützung wünschen Sie sich von mir?“
    • „Entschuldigen Sie bitte, dass ich Sie unterbreche. Sie steigen gerade schon sehr tief ein. Ich selbst bin kein*e Berater*in, sondern möchte Ihnen helfen, die richtige Ansprechperson zu finden. Für den Moment reicht es, wenn Sie mir sagen ...“.
  • Informationen sammeln

    Wenn Sie Informationen über eine Situation sammeln, können folgende Fragen hilfreich sein:

    • Wer ist beteiligt?
    • Was ist passiert?
    • Wann ist es passiert?
    • Wo ist es passiert?
    • Kontaktdaten der Person(en) aufnehmen, wenn weitere Maßnahmen erwünscht sind

    Nutzen Sie gerne auch unsere Mustervorlage für ein Gedächtnisprotokoll: Download Gedächtnisprotokoll.

  • An die Beratungsstellen der LUH verweisen

    Wenn Sie die Informationen zur Situation gesammelt haben, können Sie besser einschätzen, welche Beratungseinrichtung für die betroffene Person geeignet ist. Wichtig: Die zentralen Beratungseinrichtungen der LUH sind eng vernetzt – wenn Sie also einmal „falsch“ weiterverweisen ist das kein Problem. Wir leiten die ratsuchende Person an die passende Stelle weiter. Gerne können Sie uns auch erst einmal anrufen, um sicherzugehen, wer die passende Unterstützung anbieten kann.

    Beratungseinrichtungen der LUH

    Die LUH bietet ein breites Beratungsangebot für Studierende und Beschäftigte. Die zentrale Ansprechstelle bei Diskriminierungserfahrungen oder Fällen von sexueller Belästigung ist das Hochschulbüro für ChancenVielfalt: Diskriminierungsschutz & Schutz vor sexueller Belästigung.


    Weitere Beratungsmöglichkeiten

    Psychologisch-Therapeutische Beratung (ptb)
    0511 762 3779
    info@ptb.uni-hannover.de
    www.ptb.uni-hannover.de

    Dezernat 2 – Personal und Recht
    Bitte wenden Sie sich an Ihre jeweilige Sachbearbeiterin oder Sachbearbeiter in der Personalabteilung.

    Ombudsperson für Studium und Lehre
    Online und vor Ort Sprechstunde
    ombudsperson@studium.uni-hannover.de

    Ombudsperson für Studium und Lehre

    AStA
    0511 762 5061
    soziales@asta-hannover.de

  • Informationsmaterialien nutzen

    Setzen Sie ein Signal und nutzen Sie die Materialien zum Diskriminierungsschutz! Sie tragen damit zu einem Klima bei, dass Menschen ermöglicht offen über Ihre Diskriminierungserfahrungen zu sprechen. Gleichzeitig erleichtern Ihnen die Materialien die Verweisberatung.

    Selbstverständlich schicken wir Ihnen gerne unsere Materialien zu. Bitte kontaktieren Sie uns mit der gewünschten Anzahl: beratung@chancenvielfalt.uni-hannover.de

    Diskriminierung stoppen!

    • Flyer Diskriminierung stoppen
    • Poster Diskriminierung stoppen

    Schutz vor sexueller Belästigung

    • Flyer Schutz vor sexueller Belästigung
    • Poster Schutz vor sexueller Belästigung
  • Was bedeutet Diskriminierung?

    Diskriminierung bedeutet nach dem Allgemeinen Gleichbehandlungsgesetz (AGG) des Bundes die Benachteiligung, Ausgrenzung, Abwertung, (sexuelle) Belästigung oder Gewalt im Zusammenhang mit folgenden tatsächlichen oder vermuteten Merkmalen:

    • Ethnische Herkunft und rassistische Zuschreibungen
    • Geschlecht und Geschlechtsidentität
    • Religion/Weltanschauung
    • Behinderung/chronische Krankheiten
    • Alter
    • Sexuelle Identität

    Die LUH positioniert sich klar im Sinne des Allgemeinen Gleichbehandlungsgesetztes (AGG): Diskriminierung jeder Art werden an der LUH nicht geduldet. Alle Mitglieder der LUH sind aufgefordert, wachsam und engagiert Diskriminierungen entgegen zu wirken.

  • Weitere Informationen & Denkanstöße

    Effekte der Verweisberatung

    Als erste Anlaufstelle kommt Ihnen eine entscheidende Rolle zu: Sie sind ggf. die erste Person, mit der die Betroffenen sprechen. Umso wichtiger ist es, dass Sie jede Anfrage ernst nehmen und selbstsicher darauf reagieren. Ein erster wertschätzender Kontakt in einer herausfordernden Situation kann die Betroffenen schon beruhigen und wirkt sich positiv auf ggf. folgende Gespräche oder die nächste Situation aus.

    Wenn alle Mitglieder der LUH sich aktiv gegen Diskriminierungen einsetzen, sich dazu klar positionieren und jede Situation ernst nehmen, schaffen wir gemeinsam ein Klima, in dem Diskriminierungen seltener geschehen.


    Selbstreflexion & Privilegien

    Regelmäßige Selbstreflexion und der ständige Diskurs über eigene Privilegien und Vorurteile sind essenziell für die Schaffung eines inklusiven und respektvollen Umfelds. Mitarbeitende und Studierende sollten sich regelmäßig mit den eigenen Denk- und Verhaltensmustern auseinandersetzen. Dies ermöglicht, unbewusste Vorurteile zu erkennen, kritisch zu hinterfragen und abzubauen.