Vielfalt erkennen und berücksichtigen


Rückblick: Fachgespräche zum inklusiven Studium an der Leibniz Universität

Mit dem Fachtag zum Thema Inklusion im Studium am 5. Juni 2019 geht die Leibniz Universität Hannover einen weiteren erfolgreichen Schritt auf dem Weg zu einer inklusiven Universität, die allen offen steht und die Vielfalt ihrer Mitglieder wertschätzt.

Rund 70 Teilnehmende konnten sich im Leibnizhaus über aktuelle Angebote, Aktivitäten und Handlungsbedarfe an der Leibniz Universität zum Thema Inklusion im Studium austauschen und vernetzen.

Um 16.00 Uhr eröffnete die Vizepräsidentin für Studium und Lehre Prof. Dr. Elfriede Billmann-Mahecha die Veranstaltung. Sie betonte, dass im Zuge der Umsetzung der UN-Behindertenrechtskonvention auch die Hochschulen zur Realisierung von Inklusionsmaßnahmen verpflichtet sind und die Leibniz Universität sich auf einem guten Weg zu einer inklusiven Universität befinde.

Ausrichter des Fachtags ist das Hochschulbüro für ChancenVielfalt. Die Veranstaltung ist der diesjährige Beitrag der Leibniz Universität zum 7. Deutschen Diversity Tag der Charta der Vielfalt.

Zentral ist für uns der Perspektivwechsel hin zu einer proaktiven Auseinandersetzung mit dem Thema an der Leibniz Universität. Wir wollen nicht nur reagieren sondern aktiv und gemeinsam eine inklusive Universität gestalten.
Dr. Isabel Sievers, Referentin für Diversity Management

Die Themen Inklusion und Barrierefreiheit sind auch zentrale Querschnittsthemen im Diversity Konzept 2025, das die Universität im letzten Jahr verabschiedet hat.

Während des Impulsvortrag von Dr. Cornelia Hähne von der TU Dresden, bekamen die Teilnehmenden einen Einblick, welche Möglichkeiten sich über einen hochschuleigenen Aktionsplan zur Umsetzung der Inklusion ergeben. Frau Hähne erläuterte eindrucksvoll und anschaulich die Vorteile einer hochschulweiten Auseinandersetzung mit dem Thema sowie konkreten Maßnahmen, wie dem hochschulinternen  Campus Navigator an der TU Dresden.

Die sich an den Vortrag anschließenden Austauschgespräche an Diskussionstischen boten ein passendes Format, um ein Bewusstsein für die großen und kleinen Barrieren, bestehende Aktivitäten und Handlungsbedarfe im universitären Alltag zu schaffen. Hier diskutierten Studierende und Beschäftigte intensiv

  • mit Christiane Stolz, der Beauftragten für Studierende mit Handicap und/oder chronischer Erkrankung zu den aktuellen Unterstützungsangebote und Handlungsbedarfen an der LUH.
  • mit Dr. Maren Kandulla von der Zentralen Einrichtung für Qualitätsentwicklung in Studium und Lehre (ZQS) über die Studie „beeinträchtigt studieren 2“ (best2) und die Ergebnisse zur Leibniz Universität.
  • mit Martin Paulick von der Psychologisch-Therapeutische Beratung für Studierende (ptb) zu den Erfahrungen und Anregungen zum Thema Inklusion aus Sicht der ptb.
  • mit Jens Krey aus der Personalentwicklung zum Thema „Inklusive Lehre. Wie kann das gelingen? Wer braucht was?“
  • und mit Vertreterinnen und Vertretern des AStAs zu den Handlungsbedarfen aus der Sicht von Studierenden.

Aus den Tischgesprächen heraus konnten konkrete Bedarfe an z.B. Weiterbildungsangeboten für Beschäftigte abgeleitet werden, die in Zukunft an der Leibniz Universität ausgebaut werden sollen.

Weitere Informationsstände, z.B. zum Buddy-Projekt beim Hochschulsport, den Angeboten zur Deutschen Gebärdensprache am Fachsprachenzentrum oder dem Studentenwerk boten darüber hinaus Gelegenheit zur Vernetzung. Weitere Stände zeigten, wie das Thema Inklusion in einzelnen Studiengängen und Seminaren aufgegriffen wird:

  • Institut für Sonderpädagogik, Alice Junge: „Geschichte erleben – Umgang mit Menschen mit Behinderungen während der NS-Zeit.“ Ein Studienprojekt in gemeinsamen Lerngruppen von Studierenden und Menschen mit Behinderung ohne Hochschulzugangsberechtigung
  • Institut für Sonderpädagogik, Dorothee Meyer: Gemeinsam Lernen: Politik und Inklusion. Ein Inklusionsorientiertes Konzept. Seminarprojekt
  • Institut für Geschichte und Theorie der Architektur, Lisa Kietzke und Lebenshilfe Hannover:  Vorstellung Projekt, Seminar & Wettbewerb "Inklusive Teilhabe - Eine Tagesförderung der Lebenshilfe - Neues Leben am Lindener Hafen"

Anfang 2019 hat die Universität Hannover eine AG Barrierefreie Universität eingerichtet, die derzeit einen universitätsspezifischen Aktionsplan zur Barrierefreien Universität erarbeitet. Um über diesen Prozess zu informieren und die Hochschulangehörigen einzubeziehen, bot der Fachtag eine gute Plattform für gemeinsame Ideen, die die Entwicklung der Universität Hannover nachhaltig positiv beeinflussen.

Durch die aktive Auseinandersetzung werden Studierende und Mitarbeitende selbst Teil der Veränderungsprozesse, die notwendig sind, um die Leibniz Universität in eine inklusive Zukunft zu führen. Dies ist die Schlüsselfunktion des Fachtages.
Helga Gotzmann, Gleichstellungsbeauftragte der Universität Hannover