Gastprofessur Gender & Diversity

Gastprofessorin an der Philosophischen Fakultät

Prof. Dr. Sina Lautenschläger

Deutsches Seminar, Sprachwissenschaft

Gastprofessorin an der Naturwissenschaftlichen Fakultät

Prof. Dr. Anneke Steegh

Didaktik der Naturwissenschaften

Die Leibniz Universität Hannover hat eine langjährige Tradition der Geschlechter- und Diversityforschung in den Geistes- und Sozialwissenschaften sowie in Architektur und Rechtswissenschaften. Mit der Gastprofessur für Gender und Diversity wird die interdisziplinäre Perspektive gestärkt und eine breite Verankerung in den Fakultäten initiiert. Die Gastprofessur vermittelt aktuelle Forschungsstandards der Geschlechter- und Diversityforschung, auch in den Fächern, die bisher keinen ausgewiesenen Schwerpunkt in diesem Bereich haben. 

Ausschreibung Gastprofessur Gender & Diversity

Vergangene Gastprofessuren

  • Gastprofessorin Dr. Linda Supik (2019-2020)

    Dr. Linda Supik war von 2019-2020 am Center for Inclusive Citizenship (CINC) der Leibniz Universität Hannover als Gastprofessorin für Gender und Diversity tätig. 

    Weitere Informationen:

    Dr. phil. Linda Supik ist Soziologin. Vorausgehende wissenschaftliche Stationen mit Lehre und Forschung waren die Universitäten Münster, Frankfurt am Main, Helmuth Schmidt Universität in Hamburg, Osnabrück, das Institute of Education University of London,  das Kulturwissenschaftliche Institut, KWI Essen, sowie die Katholische Hochschule NRW. Sie forscht seit vielen Jahren zur gesellschaftlichen Vielfalt in Einwanderungsländern bzw. postmigrantischen Gesellschaften, und wie diese in amtlichen Statistiken und der sozialwissenschaftlichen Surveyforschung dargestellt wird, außerdem zu Diskriminierung und Antidiskriminierungs- und Gleichstellungspolitik, Intersektionalität, Rassismus und Geschlecht. Wichtigere Publikationen sind:

    • Measuring Ethnicity - Matters of Classification and Statistical Representation. 2019 mit Riem Spielhaus (eds.) Special Issue Ethnicities Vol 19 No 3, June 2019.
    • Erhebung von Antidiskriminierungsdaten in Deutschland. Bestandsaufnahme und Entwicklungsmöglichkeiten von Wiederholungsbefragungen. Expertise für die Antidiskriminierungsstelle des Bundes. (2018) mit Vera Egenberger und Anne-Luise Baumann.
    • Statistik und Diskriminierung. In: Handbuch Diskriminierung (2017) hrsg. von Albert Scherr, Aladin El-Mafaalani und Emine Gökcen Yüksel, VS-Verlag Wiesbaden.
    • Evaluation des Allgemeinen Gleichbehandlungsgesetzes (2016); (gemeinsam mit S. Berghahn, V. Egenberger, M. Klapp, A. Klose, D. Liebscher, und A. Tischbirek)
    • Statistik und Rassismus - Das Dilemma der Erfassung von Ethnizität. Campus (2014)
    • Dezentrierte Positionierung. Stuart Halls Konzept der Identitätspolitiken (2005).
       

    Lehrveranstaltungen im Wintersemester 2019/20 und im Sommersemester 2020 zu den Themen:

    • Geschlechtervielfalt und Sexualität in Gesellschaft, Schule und Unterricht
    • Ziel diskriminierungsfreie Schule: Gleiche Rechte und Bildungschancen für alle?!
    • Intersektionalität und Citizenship in der postmigrantischen Gesellschaft: Einführung in das Konzept der Intersektionalität
    • Diskriminierung und wie man sie misst. Forschungspraktische Übungen in inklusiver Surveyforschung und Bildungsstatistik
    • Gender, Race and Sexuality in Postcolonial Theory
  • Gastprofessorin Dr. Nicola Oswald (2017 - 2018)

    Dr. Nicola Oswald war im WS 2017/2018 am Institut für Mathematik an der Fakultät für Mathematik und Physik der Leibniz Universität Hannover Gastprofessorin für Gender und Diversity tätig.

    Hier: Vortrag von Prof. Nicola Oswald „Der Mathematikerin – Über die Macht weicher Einflussfaktoren auf die Karrierewege von Wissenschaftlerinnen“ vom 12.12.2017 im Rahmen des Fachgesprächs des Hochschulbüros für ChancenVielfalt.

    Aktuelle Kontaktdaten

    Bergische Universität Wuppertal | Fakultät für Mathematik und Naturwissenschaften

    oswald@uni-wuppertal.de | http://www2.math.uni-wuppertal.de/~oswald

    Biographische Eckpunkte

    • WS 2017/18 - SoSe 2018 Gastprofessur (W3), Schwerpunkt: gender und diversity in der Mathematik, Universität Hannover, Fachbereich Didaktik der Mathematik
    • Sommersemester 2017 Vertretungsprofessur (W3), Vertretung von Professor Dr. Klaus Volkert, Arbeitsgruppe Geschichte und Didaktik der Mathematik, Universität Wuppertal, Fachbereich Mathematik und Informatik
    • August - Oktober 2016 Akademischer Gast an der Eidgenössischen Technischen Hochschule (ETH), Zürich
    • seit November 2015 Mitglied im editorial board der Mathematischen Semesterberichte
    • seit Mai 2015 Post-Doc Stelle bei Prof. Dr. Klaus Volkert in der Arbeitsgruppe Geschichte und Didaktik der Mathematik, Universität Wuppertal, Fachbereich Mathematik und Informatik
    • November 2014 Promotion in Zahlentheorie bei Prof. Dr. Jörn Steuding, Universität Würzburg, Institut für Mathematik, Lehrstuhl für Funktionentheorie
    • Januar 2012 - Juni 2016 Kursentwicklung, Pflege und Betreuung von Online-Kursen, Verbundorganisation Virtuelle Hochschule Bayern
    • Mai 2011 - April 2015 Wissenschaftliche Mitarbeiterin, Universität Würzburg, Institut für Mathematik, Lehrstuhl für Funktionentheorie, Arbeitsgruppe Zahlentheorie
    • WS 2006/07 - SoSe 2011 Doppelstudiengang Mathematik (Diplom) und Informatik (Lehramt Gymnasium), Universität Würzburg
    • WS 2008/09 - SoSe 2009 Studium Mathematik und Informatik, Universität Caen, Frankreich
    • WS 2005/06 - SS 2006 Studium Audiovisuelle Medien, Technische Fachhochschule Berlin
  • Gastprofessorin Dr. Heike Mensi-Klarbach (2015 - 2017)

    Dr. Heike Mensi-Klarbach war Gastprofessorin für Gender und Diversity am Institut für interdisziplinäre Arbeitswissenschaften an der Wirtschaftswissenschaftlichen Fakultät von Oktober 2015 bis September 2017.

    Kontakdaten

    Wirtschaftsuniversität Wien | Institut für Gender und Diversität in Organisationen

    heike.mensi-klarbachwu.ac.at

    https://www.wu.ac.at/diversity/team/mensiklarbach

    Projekt im Rahmen der Gastprofessur:

    Das Feld Diversitätsmanagement (Bourdieu, 2000) konstituiert sich zum einen durch die diskursive Konstruktion von Diversität und Diversitätsmanagement, zum anderen durch den konkreten Umgang mit Diversität, also der Praxis des Diversitätsmanagement (Tatli, 2011). Bezüglich der diskursiven Herstellung des Feldes geht es einerseits um die Definition von Vielfalt und den Umgang damit, andererseits um die Legitimierung von Diversitätsmanagement, welche juristisch, moralisch oder auch wirtschaftlich fundiert sein kann. Natürlich sind auch Mischvarianten in der Begründung von Diversitätsmanagement möglich, welche insbesondere bei einigen großen Unternehmen zu finden sind. Die Legitimierung beeinflusst maßgeblich die Ausgestaltung der praktischen Umsetzung und somit die Art der implementierten Maßnahmen, die Ressourcenzuteilung und nicht zuletzt die Nachhaltigkeit der Implementierung (Dass & Parker, 2002; Kelly & Dobbin, 1996).

    Im Rahmen ihrer Forschungsarbeit beschäftigt sich Heike Mensi-Klarbach mit eben dieser Konstituierung des Feldes, sowie der Umsetzung von Diversitätsmanagement im öffentlichen Sektor. Konkret untersucht sie dies am Beispiel der Stadt Malmö, welche seit Jahren eine Diversitätsstrategie für die öffentliche Verwaltung verfolgt. Dabei stellt sich insbesondere die Frage, wer die treibenden und hindernden AkteurInnen sind, wie Diversitätsmanagement in die Arbeitsabläufe integriert wird und was dies für etwaigen Widerstand bzw. die Nachhaltigkeit der Implementierung bedeutet. Die Fallstudie der StadtMalmö soll im Rahmen der Gastprofessur analysiert und ausgewertet werden und die daraus gewonnene Erkenntnisse für andere Kontexte, wie etwa die Leibniz Universität Hannover, fruchtbar gemacht werden. Dies ermöglicht insbesondere einen reflektierten Umgang mit der eigenen Diversität, sowie einem strategischen Vorgehen bei der Implementierung von Diversitätsmanagement.

  • Gastprofessorin Dr. phil. Andrea Wolffram (2014 - 2016)

    Dr. phil. Andrea Wolffram war Gastprofessorin für Gender und Diversity am Institut für Soziologie und an der Fakultät für Maschinenbau und an der Philosophischen Fakultät von Oktober 2014 bis September 2016.

    Kontaktdaten

    RWTH Aachen Lehrstuhl für Soziologie mit dem Schwerpunkt Technik- und Organisationssoziologie

    awolffram@soziologie.rwth-aachen.de

    Webseite der RWTH Aachen Prof.in Wolffram

    Lebenslauf und akademische Tätigkeiten

    • seit 10/2016: Senior Researcher am Lehrstuhl Technik- und Organisationssoziologie, RWTH Aachen
    • 10/2014-09/2016: Gastprofessur mit dem Schwerpunkt Gender und Diversity - Professionund Geschlecht an der Leibniz Universität Hannover, Institut für Soziologie und Fakultät für Maschinenbau
    • 2008-09/2014: Stellvertretende Leiterin der Rektoratsstabsstelle „Integration Team – Human Resources, Gender and Diversity Management“ an der RWTH Aachen
    • 2003-2007: Wissenschaftliche Mitarbeiterin in der Arbeitsgruppe „Arbeit-Gender-Technik“,TU Hamburg-Harburg
    • 2002: Wissenschaftliche Mitarbeiterin am Kompetenzzentrum „Technology and Gender inApplied Sciences“, FH Furtwangen
    • 2002: Promotion an der TU Braunschweig, Dissertation: „Belastungsempfinden und Bewältigung sozialer Studiensituationen von Ingenieurstudentinnen“
    • 2000-2001: Wissenschaftliche Mitarbeiterin am Institut für Pädagogische Psychologie, TUBraunschweig
    • 1998-1999: Wissenschaftliche Mitarbeiterin am Fachbereich Sozialwesen, FH Ostfriesland
    • 1990-1996: Studium der Soziologie, Politikwissenschaft und Pädagogik an den Universität Regensburg und Hannover (Abschluss: M.A.)Akademische Tätigkeiten
    • seit 11/2016: Mitglied im Promotionsausschuss, Philosophische Fakultät der RWTH Aachen
    • seit 2009: Gutachterin für das österreichische Bundesministerium für Wissenschaft und Forschung in den Programmen „Sparkling Science“ und „FemTech“
  • Gastprofessorin Dr. Armgard von Reden (2012 - 2013)
    Dr. Armgard von Reden Dr. Armgard von Reden Dr. Armgard von Reden

    Dr. Armgard von Reden war Gastprofessorin für Gender und Diversity an der Fakultät für Elektrotechnik und Informatik von Oktober 2012 bis September 2013.

    Im Studienjahr 2012 / 2013 wurden in der Fakultät für Elektrotechnik und Informatik die Schwerpunkte der Gender- und Diversityforschung und -Lehre erweitert, um den Aspekt der interkulturellen Kompetenz. Die technische und wirtschaftliche Entwicklung erfordert besonders von den Studierenden der Elektrotechnik, Informatik und Informationstechnik, dass sie sich auf ein Berufsleben vorbereiten, in dem internationale Zusammenarbeit eher die Norm als die Ausnahme ist. Wirtschaftliche Entwicklungen wie die Globalisierung im Allgemeinen, sowie die Prozess- und technische Entwicklungen im Spezifischen (wie z.B die Prozesse eines global integrierten Unternehmen mit weltweit einheitlichen Anwendungen), ferner neue Geschäftsmodelle wie Cloud Computing, aber auch die Bedeutung von sozialen Netzwerken für die Wirtschaft, führen dazu, daß interkulturelle Kompetenz, Diversity- und Genderkompetenz wichtige sogenannten „transferable soft-skills“ werden, deren Kenntnis und Beherrschung maßgeblich zum Forschungs- , Innovations- und Unternehmenserfolg beitragen kann.

    Thematische Schwerpunkte der Gender- und Diversity Gastprofessur

    Anhand ausgewählter Themenschwerpunkte mit hohem Praxisbezug und mit zahlreichen praktischen Übungen konnten die Studierenden der Elektrotechnik, Informatik und Informationstechnik für ihre Ausbildung und für ihre zukünftige Arbeitspraxis die theoretischen und praktischen Kenntnisse, die ihnen helfen, interkulturelle sowie Diversity- und Genderkompetenz einzusetzen, zu bewerten sowie methodisch und inhaltlich zu optimieren. Ferner wurden Elemente entwickelt werden, die über die Gastprofessur hinaus das Image der Leibniz Universität Hannover als Gender- und Diversity-freundlich verstärken. Dazu gehörten z.B. Projekte, die die Studenten als Seminararbeit (auch mit der Universitätsverwaltung) durchführen, wie die Erweiterung der Homepages um Web 2.0 Elemente für den Bereich Gender- und Diversity. Ferner hat die Leibniz Universität Hannover schon zahlreiche Kooperationen mit der Industrie in Hannover und Niedersachsen im Bereich der Forschung. Diese Kooperationen können auf das Thema Gender- und Diversity ausgedehnt werden, so dass auch hier eine über die Gastprofessur hinausgehende langfristige Partnerschaft entstehen kann.

  • Gastprofessor Dr. Markus Prechtl (2011 - 2012)
    Prof. Dr. Markus Prechtl Prof. Dr. Markus Prechtl Prof. Dr. Markus Prechtl

    Prof. Dr. Markus Prechtl war Gastprofessor für Gender und Diversity an der Naturwissenschaftlichen Fakultät der Leibniz Universität Hannover von Oktober 2011 bis September 2012.

    Kontakt

    TU Darmstadt Fachbereich Chemie - Fachdidaktik Chemieprechtl@chemie.tu-darmstadt.de

    Webseite TU Darmstadt Prof. Prechtl

    Forschungsschwerpunkt

    Das Spektrum der Sichtweisen und Denkfiguren zur Situation von Mädchen/Frauen und Jungen/Männern in der naturwissenschaftlichen Ausbildung ist recht groß. In meinem Arbeitsschwerpunkt ergänze ich den differenztheoretischen Ansatz, der zumeist biologisch fundiert oder psychologisch ausgerichtet ist, um das theoretische Kon­strukt „Doing Gender“, d.h. um eine soziologische bzw. sozial-konstruktivistische Perspektive, die explizit Mechanismen der Geschlechterdifferenzierung fokussiert (Link). Von diesem Standpunkt aus werden die folgenden Fragen gestellt:  

    • Wie kommt es in naturwissenschaftlichen Ausbildungs- und Arbeitsbereichen immer wieder spontan zur Aktivierung pauschaler Rollenmuster und geschlechtstypischer Sichtweisen? Welchen Anteil haben daran bereichsspezifische Methoden und Medien, die mitunter „Bilder“ von Weiblichkeit und Männlichkeit transportieren?
    • Welche Bedeutung hat die Betonung der Kategorien „männlich“ und „weiblich“ im naturwissen­schaftlichen Diskurs und in Kommunikationssituationen (z.B. in der Lehre, im Arbeitsalltag, in der Forschungspraxis) für die Kon­struk­tion und Aufrechterhaltung eines maskulinen Images von Naturwissen­schaf­ten und naturwissenschaftlichen Unterrichtsfächern („Männer­domäne“, „Jungenfach“)? Wel­che Symbole der Fachwissenschaften tragen zur Tradierung dieses Images bei? Welche Möglichkeiten der Wahrnehmung und Bearbeitung von Geschlechtsstereotypen bestehen?
    • Wie kann verfügbares Wissen der Geschlechterforschung in pädagogisches Alltagshandeln (Formen individueller Förderung und innerer Differenzierung, praktische Ansätze der Gesundheitserziehung, Umgang mit Medien etc.) eingebunden werden? Welche Interventionsansätze sollten Eingang in die naturwissenschaftliche Ausbildung finden?